AI art by Michael Spengler

Am Strand der Winde

Ein künstlerischer Ansatz

Die Bildserie Am Strand der Winde entfaltet ihre Wirkung nicht unmittelbar, sondern in einer langsamen Annäherung. Erst im wiederholten Sehen entsteht ein Eindruck von Leichtigkeit und innerer Ruhe, der sich vom gewohnten Bild unserer Welt absetzt. Es ist ein künstlerischer Gegenentwurf zur westlichen Realität, die durch Wachstum, Konsum und Ressourcenverbrauch geprägt ist.

Die Bilder sind in der Anmutung kolorierter Kaltnadelradierungen gestaltet. Ihre gedeckten Farben erzeugen eine stille Intensität und stehen bewusst in Opposition zum „knallbunten Leben“ westlicher Konsumgesellschaften. Was hier sichtbar wird, ist kein greller Überfluss, sondern eine zurückgenommene, klare Formensprache, die Ruhe und Ausgleich vermittelt.

Die Serie entwirft die Vision einer Insel, eines fiktiven Ortes jenseits unserer bekannten Welt. Die ungewöhnlichen physikalischen Bedingungen dort – die verringerte Schwerkraft, die schwebenden Häuser, die Störung des Magnetfeldes und besondere Winde – werden in den Bildern zu Metaphern. Sie stehen für eine Leichtigkeit, die das Leben der Menschen trägt. Diese Leichtigkeit ist nicht nur physisch, sondern auch sozial gedacht: ein Leben ohne die Last von Konkurrenz, Gier und Zwang.

Was wäre, wenn Ressourcen nur nach tatsächlichem Bedarf genutzt würden – ohne Verschwendung? Wenn eine Gesellschaft sich auf Solidarität gründete? Wenn Gleichberechtigung selbstverständlich wäre, Konflikte gemeinschaftlich gelöst und das Miteinander von Aufrichtigkeit bestimmt wäre?

Man könnte sich ein Leben vorstellen, das einfach ist, aber nicht ärmlich: eines, in dem Kreativität nicht dem Profit dient, sondern in gemeinschaftliche Projekte fließt — in die Gestaltung von Orten des Austauschs und der Kultur, in die Entwicklung von Technologien für erneuerbare Energien, in gemeinschaftliche Wohnformen oder Verfahren, die ökologisch und sozial nachhaltig sind. Kreationen, die nicht Besitz anhäufen, sondern dem Gemeinwohl dienen und den Alltag aller bereichern.

Das Gefühl von Offenheit, Leichtigkeit und Transparenz, das die Bilder erzeugen, lassen den Betrachter spüren, dass ein anderes Leben möglich ist – eines, das nicht auf Anhäufung, sondern auf Beziehung und gegenseitigem Respekt basiert.

Damit sind die Bilder mehr als ästhetische Arbeiten. Sie sind Symbole für eine Utopie: für eine Gesellschaft, die ihre Werte neu definiert, die Ressourcen achtet, die Aufrichtigkeit lebt und in der Innovation nicht der Vermehrung von Besitz dient, sondern dem gemeinsamen Wohl.